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Nagelpilz: Wie behandeln?

Nagelpilz: Wie behandeln?

Gepflegte Füße sind sommers wie winters eine Freude. Dazu gehören gesunde, schöne Fußnägel. Doch hat ein Nagel eine Pilzinfektion, ist das nicht nur ein ästhetisches Problem: Nagelpilz kann langwierig sein und sich auf weitere Nägel ausbreiten. Ist der Pilz weit fortgeschritten, kann das zu Schmerzen beim Gehen führen. Schnelles Reagieren bei ersten Anzeichen ist daher geraten.

Nagelpilz oder Fußpilz: Was sind die Unterschiede?

Eine Pilzerkrankung an den Füßen wird meist durch Fadenpilze (Dermatophyten) ausgelöst. Beim Fußpilz zeigt sich die Infektion bevorzugt in den Zehenzwischenräumen sowie an den Fußsohlen. Rötung, Juckreiz, wässrig gefüllte Bläschen (zwi-schen den Zehen), (weißliche) Verhornung und Schuppung (an den Fußsohlen) sind typische Anzeichen. Auch Nagelpilz wird meist durch Fadenpilze, seltener durch Hefe- oder Schimmelpilze verursacht. Wird ein befallener Nagel nicht richtig behandelt, kann der Pilz ihn komplett zerstören und auch noch die benachbarten Nägel infizieren. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern verursacht unter Umständen auch Schmerzen. Nagelpilzerkrankungen sollten deshalb stets ärztlich diagnostiziert werden, denn im Gegensatz zum Fußpilz ist eine Nagelpilzbehandlung komplizierter und langwieriger. Ein Hautpilz am Fuß führt nicht automatisch zu einem Nagelpilz, eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür besteht jedoch.

Wie äußert sich ein Nagelpilz?

Eine Fadenpilzinfektion zeigt sich meist zunächst am Nagelrand, erste Hinweise sind weiße Streifen oder Flecken (Hohlräume unter der Nagelplatte). Schließlich verfärbt sich die gesamte Nagelplatte weißlich bis gelb-bräunlich oder grünlich, verdickt, wird brüchig, schließlich lösen sich Nagelschichten ab. Sind Hefepilze für die Infektion verantwortlich, zeigt sich die Verfärbung eher dort, wo der Nagel herauswächst, also am Nagelwall. Die Nagelplatte wird rau und brüchig oder krümelig, sie lockert sich. Manchmal hebt sich die Nagelplatte vom Nagelbett ab.

Wer ist besonders anfällig?

Zu den Risikogruppen, die besonders auf Veränderungen an den Füßen achten sollten, gehören vor allem ältere Menschen. Bei Betagten ist die Durchblutung oft schlechter, das Immunsystem wurde womöglich durch andere Erkrankungen geschwächt. Das kann für eine erhöhte Anfälligkeit sorgen. Auch Diabetiker weisen oft Risikofaktoren auf, wie geschwächte Abwehr, Durchblutungsstörungen der Füße und Sensibilitätsstörungen. Generell haben alle Menschen, die an Durchblutungsstörungen leiden, ein erhöhtes Risiko, an Fuß- und Nagelpilz zu erkranken. Wer Medikamente einnehmen muss, die das Immunsystem unterdrücken, ist ebenfalls anfälliger für eine solche Pilzinfektion.


Ein besonderes Risiko besteht häufig auch für Sportler beziehungsweise für Menschen, die schweißtreibenden Tätigkeiten nachgehen. Sie kommen häufiger in Situationen, die eine Ansteckung ermöglichen (Gemeinschaftsduschen, Umkleidekabinen etc.), und schwitzen in den Schuhen. Feuchtigkeit ist ein ideales Klima für Pilzsporen, zudem weicht der Schweiß die Haut auf. Pilze können dann leichter in die Haut eindringen.

Wie schützt man sich am besten vor Ansteckung?

Konsequente Hygienemaßnahmen sind der beste Schutz vor einer Pilzinfektion. Die Gefahr einer Ansteckung lauert prinzipiell überall dort, wo die Füße Feuchtkontakt haben (Schwimmbad, Sauna, Sportstätten, Gemeinschaftsduschen etc.). Feuchte Böden sollten am besten gar nicht mit nackten Füßen berührt werden: Also besser immer entsprechende Schuhe tragen. Besonders wichtig: die Füße sehr gründlich abtrocknen, die Zehenzwischenräume dabei nicht vergessen, idealerweise mit einem Föhn trocknen (auf genügend Abstand achten). Vorbeugend kann einmal die Woche eine Fußpilz-Creme aufgetragen werden. Auch gut: nach dem Schwimmen oder Saunen ein Hautdesinfektionsmittel auftragen und an der Luft trocknen lassen.


Auch regelmäßige Pflege (Eincremen) kann vor einer Pilzinfektion schützen. Rissige Haut beispielsweise ist ein Einfallstor für Pilzsporen. Wenn die Haut bereits ge-schädigt ist oder sehr zu Trockenheit neigt, sind ureahaltige Cremes ideal. Sie ent-halten synthetisch hergestellten Harnstoff in unterschiedlichen Konzentrationen. Bei leichter Trockenheit genügt eine Creme mit 5 Prozent Urea, für extrem trockene oder rissige Haut, zum Beispiel an den Fersen, gibt es Cremes mit bis zu 40 Prozent Harnstoff. Einmal am Tag sanft einmassieren – das bringt die Hautbarriere wieder in Ordnung.

Welche Mittel helfen bei einem Pilzbefall?

Weder Fußpilz noch Nagelpilz verschwinden von selbst. Ein Fußpilz spricht jedoch meist deutlich schneller auf eine Behandlung an. Ist die Pilzinfektion noch nicht allzu weit fortgeschritten, hilft häufig ein Anti-Pilz-Präparat: Antimykotische (pilzbe-kämpfende) Cremes, Salben oder Sprays gibt es rezeptfrei in der Apotheke. Tablet-ten für schwerwiegendere Fälle kann nur eine Ärztin oder ein Arzt verschreiben.
Ein Nagelpilz sollte immer von einem Arzt oder einer Ärztin diagnostiziert werden. Sind nur die oberflächlichen Nagelschichten und weniger als die Hälfte des Nagels befallen, kann die Infektion äußerlich mit Tinkturen und Nagellacken behandelt werden. Diese sogenannten Antimykotika enthalten Wirkstoffe, die Pilze gezielt abtöten beziehungsweise ihr Wachstum hemmen.


Wenn die Pilze tiefer in den Nagel eingedrungen oder mehr als ein Drittel aller Nagelplatten befallen sind, reicht eine äußerliche Behandlung meist nicht mehr aus. Dann helfen Medikamente, die als Tabletten oder Kapseln eingenommen werden. Der pilztötende Wirkstoff erreicht die Nägel über die Blutbahn und lagert sich in der Nagelwurzel ein. Eine Alternative sind spezielle Laserbehandlungen.
Ein Nagelpilz ist leider langwierig. Bei einer medikamentösen Behandlung muss man mit drei Monaten rechnen, bis das Leiden erfolgreich bekämpft ist. Nur mit einem Pilz-Nagellack kann die Therapie etwa sechs Monate in Anspruch nehmen. Ein begleitender Fußpilz sollte immer mitbehandelt werden.


Quelle: Wort und Bild Verlag
Bild: istock/ Lubo Ivanko

Freitag, 22. Mai 2020

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