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Pollenallergie – Hilfe für Betroffene

Pollenallergie – Hilfe für Betroffene

Die Augen tränen, die Nase läuft, manche Betroffene werden auch von heftigen Niesattacken geplagt: Die Symptome einer Pollenallergie ähneln stark denen einer Erkältung. Doch Heuschnupfen ist eine allergische Erkrankung, die schon durch kleinste Mengen spezieller Pflanzenpollen ausgelöst wird. Wer an einer Allergie leidet, merkt dies oft daran, dass die Beschwerden immer zur gleichen Jahreszeit auftreten. Die Saison für Heuschnupfen beginnt im Frühjahr und dauert bis in den Winter – je nach Art der Pollen. Betroffen ist in Deutschland etwa jeder vierte Erwachsene. Bei einigen wirkt sich die Allergie nur schwach aus, andere fühlen sich ähnlich krank wie bei einem grippalen Infekt. Da die allergische Reaktion das Risiko birgt, dass die Betroffenen Asthma entwickeln, sollten sie immer einen Arzt aufsuchen. Alarmsignale für diesen sogenannten Etagenwechsel von den oberen in die tieferen Atemwege sind Husten und Atemnot.

Auf welche Pollen reagiere ich allergisch?

Beim Verdacht auf Heuschnupfen vereinbaren Sie am besten einen Termin bei einem auf Allergologie spezialisierten Facharzt, etwa einem HNO- oder Lungenarzt. Er führt einen Allergietest durch.


Pricktest (auch Scratchtest):
In die Haut am Unterarm werden Allergene geritzt. Das Ergebnis zeigt sich bereits nach rund 20 Minuten: An den behandelten Stellen bilden sich ggf. Rötungen oder Quaddeln. Der Arzt erkennt daran, welche Pollen die allergische Reaktion hervorrufen.


Provokationstest:
Weil sich beim Pricktest Quaddeln zeigen können, obwohl der entsprechende Stoff gar keine allergische Reaktion auslöst, erhärtet der Arzt den Allergieverdacht anschließend durch einen Provokationstest. Dabei bekommt der Patient Augen- oder Nasentropfen, die das vermutete Allergen enthalten. Asthmatiker inhalieren die Teststoffe. Der Provokationstest muss stets unter ärztlicher Überwachung erfolgen, weil die Reaktion nicht genau vorherzusehen ist.


Beide Methoden sind nicht schmerzhaft. Jedoch können Reaktionen wie Hautrötung, Juckreiz, Schwellungen oder auch Atembeschwerden auftreten. Diese Signale weisen den Arzt auf die Ausprägung der Allergie hin.

Wie lässt sich vorbeugen?

Wer die Pollen kennt, auf die er allergisch reagiert, und weiß, wann deren Saison ist, sollte in dieser Zeit einen Kontakt so gut es geht vermeiden. Im Internet, Radio und in der Tageszeitung gibt es aktuelle Informationen zur Pollenbelastung, etwa vom Deutschen Wetterdienst.


  • Halten Sie sich an Tagen mit starkem Pollenflug möglichst wenig draußen auf, und verzichten Sie auf körperliche Anstrengungen, zum Beispiel Radfahren oder Joggen, sowie Gartenarbeit, Putzen und Staubsaugen.
  • Lassen Sie die Fenster geschlossen, oder schaffen Sie spezielle Schutzgitter an. So halten Sie Pollen von der Wohnung fern.
  • Schlafen Sie nicht bei offenem Fenster, und lüften Sie am besten frühmorgens oder spätabends – dann ist der Pollenflug am schwächsten.
  • Für die Klimaanlage im Auto gibt es geeignete Pollenfilter.
  • Nach dem Aufenthalt im Freien sollten Sie duschen und die Haare waschen, um anhaftende Pollen zu entfernen.
  • Lassen Sie Bettwäsche und Kleidung nicht draußen trocknen. Wechseln Sie Kleidung nicht im Schlafzimmer, und waschen Sie Kleidungsstücke, die draußen getragen wurden, möglichst gleich.

Welche Mittel helfen?

Es stehen verschiedene rezeptfreie Medikamente zur Verfügung, die leichte Beschwerden wie Schnupfen, Niesreiz und Augenjucken lindern. Manche bekommen Sie auch nur ohne Rezept, wenn die Allergie ärztlich bestätigt ist.


  • Nasensprays mit abschwellenden Wirkstoffen dürfen nur über einen kurzen Zeitraum (einige Tage) angewendet werden und wirken ausschließlich gegen eine verstopfte Nase.
  • Nasensprays und Augentropfen mit Antihistaminika lindern Beschwerden wie Fließschnupfen und juckende Augen. Vorteil: Diese Mittel wirken unmittelbar.
  • Wenn Sie Ihre persönliche Pollenzeit kennen, können Sie vorbeugend Präparate anwenden, die Cromoglicinsäure enthalten. Dieser Wirkstoff mildert die Heuschnupfen-Symptomatik ab, allerdings erst nach etwa zwei bis drei Wochen.
  • Bei andauernden Beschwerden empfehlen sich Tabletten, die Antihistaminika enthalten. Sie wirken bereits nach etwa einer Stunde, und der Effekt hält bis zu 24 Stunden an. Daher genügt oft eine Tablette am Tag. Nehmen Sie die Arznei am besten vor dem Schlafengehen ein: Antihistaminika können müde machen.
  • Hilfreich bei Heuschnupfen sind Nasensprays auf Basis moderner Kortison-Wirkstoffe. Diese Präparate helfen aber erst nach drei Tagen. Bevor Sie sie ohne Rezept in der Apotheke kaufen können, muss ein Arzt die Pollenallergie diagnostiziert haben.
  • Homöopathische Mittel machen nicht müde und haben den Vorteil, dass sie frei von Nebenwirkungen sind. Viele Heuschnupfen-Patienten haben damit gute Erfahrungen gemacht. Homöopathische Tabletten sollten Sie zwei bis vier Wochen vor dem erwarteten Pollenflug nehmen. Wichtig für den Behandlungserfolg ist die genaue Einordnung der Beschwerden: Leiden Sie mehr unter Fließschnupfen, oder handelt es sich eher um zähen Schleim? Lassen die Symptome bei Wärme nach oder eher bei Kälte?
  • In der Apotheke erhalten Sie auch weitere pflanzliche Mittel, etwa auf Basis des Indischen Lungenkrauts, welche die Selbstheilungskräfte aktivieren und so allergische Reaktionen abschwächen sollen.

Was eignet sich für die Behandlung von Kindern?

Spezielle Zubereitungen für Kinder gewährleisten, dass die Wirkstoffe nicht oder nur in geringem Umfang in den Kreislauf gelangen. Wenn Sie bei Ihrem Kind eine Allergie vermuten, sollten Sie immer den Kinderarzt aufsuchen, um eine sichere Diagnose zu erhalten. Hinter den Symptomen kann sich auch eine Erkrankung verbergen, die ärztlich zu behandeln ist.


  • Augentropfen und Nasensprays gegen Heuschnupfen werden erst für Kinder ab vier Jahren empfohlen.
  • Antihistaminika, die bei Augen- und Nasenjucken oder Niesattacken helfen, gibt es als Saft, Tropfen oder in Tablettenform schon für Kinder ab zwei Jahren.
  • Abschwellende Nasensprays können bei stark beeinträchtigter Nasenatmung Erleichterung bringen. Sie sollten aber nur kurzfristig angewendet werden, nicht länger als eine Woche.

Quelle: Wort und Bild Verlag
Bild: Getty Images/Martin Siepmann

Freitag, 22. Mai 2020

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