Sie sind zwischen einem Millimeter und drei Zentimeter groß, meist harmlos und verursachen oft lästige Schmerzen: Aphthen sind eine entzündliche Erkrankung der obersten Schicht der Mundschleimhaut. Je nach Form heilen die milchig-weißen Flecken meist innerhalb von zwei Wochen ab, manchmal dauert es aber auch Monate. Aphthen gehören zu den häufigsten Krankheiten der Mund- und Rachenschleimhaut und treten meist ab einem Alter von 20 Jahren auf. Gelegentlich haben auch Kinder und Säuglinge damit zu tun. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Erfahren Sie mehr zu Ursachen, Behandlung und Vorbeugung.
Aphthen erscheinen meist auf der Schleimhaut von Lippen oder Wangeninnenseite, können sich aber auch am Gaumen, Zahnfleisch oder an der Zunge bilden. Der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Schwämmchen". Auf der Oberfläche der Aphthe bildet sich ein weißer, hautähnlicher Belag. Der Rand ist häufig gerötet. Meist platzen die Gebilde auf, was die empfindliche Mundschleimhaut beschädigt. Die wunde Stelle entzündet sich dann und verursacht ein Brennen sowie teils intensive Schmerzen. Aphthen sind aber fast immer harmlos.
Es gibt 3 Formen von Aphthen:
Minor-Aphthen
haben etwa die Größe einer Linse und schädigen die Schleimhaut eher oberflächlich. Daher heilt diese Form ohne Narbenbildung ab. Sie bestehen meist über den Zeitraum von einer Woche und heilen bis zum Ende der darauffolgenden Woche von selbst aus. Minor-Aphthen machen rund 80 bis 90 Prozent der Fälle aus.
Major-Aphthen
betreffen weitaus weniger Menschen. Diese Form kann bis zu drei Zentimeter groß werden und dringt tiefer in die Schleimhaut ein. Es kann Wochen dauern, bis sie verheilt. Da es sich um eine tiefergreifende Gewebeschädigung handelt, heilt diese Form unter Narbenbildung aus.
Herpetiforme Aphthen
kommen sehr selten vor. Sie ähneln Herpes-Bläschen und erscheinen oft am Zungenrand oder an den Innenseiten der Lippen. Bei dieser Form können die Aphthen in großer Zahl auftreten. Ihre Größe beträgt nur wenige Millimeter. Den Namen verdanken sie der Herpes-ähnlichen Erscheinung.
Was genau eine Aphthe verursacht, wissen Forscher derzeit noch nicht präzise. Es gibt aber einige Faktoren, die eine solche Schleimhautentzündung begünstigen.
In der Regel lassen sich Aphthen gut erkennen, da Aussehen und Beschwerden meist sehr typisch sind. Normalerweise sind sie unbedenklich, nicht ansteckend und heilen von selbst wieder ab. Wer sich aber nicht sicher ist, weil:
sollte sicherheitshalber einen Hausarzt oder Zahnärztin aufsuchen.
Auch wenn die Aphthen sehr tiefe Schleimhautdefekte verursachen oder noch weitere Symptome, wie z.B. Fieber hinzukommen, kann der Arzt oder die Ärztin weiterhelfen und sollte andere mögliche Ursachen oder schwerere Erkrankungen ausschließen.
In der Regel heilen Aphthen innerhalb einiger Tage von selbst ab und verschwinden. Gegen unangenehme Schmerzen können verschiedene Mittel aus der Apotheke helfen und die Heilung unterstützen.
Schmerzmittel: Gele, Cremes, die ein lokal betäubendes Mittel enthalten. Diese wirken gegen die Symptome, bekämpfen aber nicht die Ursachen.
Pflanzliche Mittel: z.B. Tinkturen aus Myrrhe, Salbei oder Rhabarberwurzel, die die Beschwerden lindern.
Keimtötende Mundspüllösungen (möglichst ohne Alkohol) können das Risiko einer Superinfektion (Vermehrung von Keimen in einer vorhandenen Schleimhautveränderung) verringern. Sie beschleunigen die Heilung allerdings nicht.
Bei schweren Verläufen kommen auch Kortisontabletten infrage.
Während der Entzündungsphase sollte auf bestimmte Speisen verzichtet werden, die die Schleimhaut reizen, z. B. harte Lebensmittel wie Brötchen oder Kekse. Auch saure, scharfe oder salzige Speisen können die Entzündungen eher verstärken.
Die beste Prävention gegen Aphthen sind ein funktionierendes Immunsystem und eine gute Mundhygiene. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf, regelmäßige Entspannung und genügend Bewegung. Lebensmittel, die Auslöser für die Beschwerden sein könnten, sollten Sie vermeiden, zum Beispiel Nüsse oder Tomaten.
Quelle: Wort und Bild Verlag
Bild: istock/simarik
Freitag, 22. Mai 2020