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Das Kontaktekzem

Das Kontaktekzem

Die Haut ist täglich vielen Reizen ausgesetzt. Nicht alles wird gleich gut vertragen, dann entstehen Hautirritationen wie rote Stellen, Pusteln oder Bläschen. Typisch für ein Kontaktekzem ist auch ein starkes Jucken, das allerdings nicht zum Kratzen verführen sollte. Um herauszufinden, was hinter dem Hautauschlag steckt, haben Dermatogen spezielle Testverfahren entwickelt.

Was ist ein Kontaktekzem, wie äußert es sich?

Bei einer Dermatitis (auch Ekzem genannt) entzünden sich stellenweise die oberen Hautschichten als Reaktion auf einen Reiz (entzündliche Intoleranzreaktion der Haut). Die erkrankte Hautstelle ist gerötet, schuppt manchmal leicht oder ist leicht geschwollen. Häufige Begleiterscheinungen können auch (nässende) Bläschen, Knötchen oder Quaddeln sein. Typisch für den Hautausschlag ist ein lästiger Juckreiz, manchmal auch ein Brennen oder eine Überwärmung.

Was sind häufige Auslöser?

Typische Auslöser für ein Kontaktekzem sind zum Beispiel nickelhaltige Metallteile wie Gürtelschnallen, Knöpfe oder Schmuck – Kettenanhänger, ein Ring, ein Armreif, Ohrringe. Auch Brillenbügel können bei wiederholtem Kontakt ein Kontaktekzem verursachen. Ebenso kommen bestimmte Duft-, Farb- oder Konservierungsstoffe als Auslöser in Frage, Haarfärbemittel, Reinigungsmittel, Mittel, die bei der Gartenarbeit zum Einsatz kommen etc.
Bei ständig wiederkehrendem Kontakt mit dem auslösenden Reiz kann es Tage, Wochen oder gar Monate dauern, bis es zu einem Hautausschlag kommt.
Bei einer akut toxischen Dermatitis reagiert die Haut innerhalb von Minuten oder wenigen Stunden auf giftige Substanzen wie Lösungsmittel, Natronlauge oder Säure. Solche Substanzen sollten selbstverständlich nie mit ungeschützter Haut in Berührung kommen, Handschuhe sind beim Umgang mit Schadstoffen dieser Art un-bedingt zu empfehlen.

Wer ist besonders gefährdet?

Bestimmte Berufe, die einen häufigen Kontakt mit leicht toxischen Materialien oder Inhaltstoffen mit sich bringen, sind häufiger betroffen, wie Frisör, Maler, Bäcker, Reinigungsdienst oder auch medizinische und pflegende Berufe (Latex-Allergie). Oft tritt ein Kontaktekzem aber auch im Bereich der Hausarbeit (häufiges Waschen etc.) und bei der Gartenarbeit auf. Nicht selten basieren solche Hautreaktionen auf einer allergischen Disposition, das heißt, sie sind genetisch bedingt – das gilt zum Beispiel für eine Nickelallergie. Aber auch unsere modernen Umweltbedingungen (übertriebene Hygiene) sorgen offenbar dafür, dass unser Immunsystem einerseits weniger gut trainiert ist und dementsprechend empfindlicher auf Reize reagiert, andererseits immer größeren Belastungen ausgesetzt ist (Luftverschmutzung).

Wie findet man die Auslöser heraus?

Mit einem Epikutantest, auch Patch-Test genannt, kann ein allergologisch geschul-ter Arzt herausfinden, ob eine verzögerte Überempfindlichkeit in Form einer Aller-gie gegen bestimmte Substanzen besteht. Ärzte sprechen bei dieser Reaktion des Immunsystems von einer Spättyp-Allergie oder Typ-IV-Allergie. Der Patch-Test eignet sich vor allem zum Nachweis von Kontaktallergien, beispielsweise einer Nickelallergie.
Bei dem Testverfahren wird eine allergische Reaktion künstlich provoziert. Die Hautärztin oder ein Allergologe tragen dabei eine Reihe von Teststoffen in Form von Salben oder Lösungen auf den Rücken auf. Die Teststoffe enthalten jeweils bestimmte Substanzen, die als mögliches Allergen wirken können. Entweder werden mit der Standardreihe die häufigsten Kontaktallergene getestet oder auch spezielle Allergengruppen, zum Beispiel bei der Duftstoffreihe. Beim Epikutantest werden die allergenhaltigen Salben oder Lösungen nur oberflächlich aufgebracht. Dabei kommen spezielle Pflaster (Patches) mit kleinen Kammern zum Einsatz, die dafür sorgen, dass die Testsubstanzen 24 oder 48 Stunden einen intensiven Hautkontakt haben.
Wenn sich etwa ein bis zwei Tage nach dem Patch-Test Hautreaktionen wie Rötung, Schwellung, Juckreiz oder auch kleine Bläschen zeigen, spricht das für eine allergische Reaktion: Das körpereigene Abwehrsystem reagiert mit seinen Immunzellen überschießend und spezifisch auf bestimmte Testsubstanzen. Im Extremfall treten sogar nässende Hautdefekte als Ausdruck einer allergischen Entzündung auf. Der Arzt stellt fest, in welchen Testfeldern sich allergische Reaktionen erkennen lassen, das ist das 24- oder 48-Stunden-Ergebnis. Einen Tag später untersucht er die Haut erneut und notiert das 72-Stunden-Ergebnis, weil sich meist erst dann die maximalen Testreaktionen erkennen lassen. Manchmal kann auch eine weitere Kontrolle nach 96 Stunden erforderlich sein. Die Stärke der Reaktionen hält er in einem Testprotokoll fest und stellt gegebenenfalls einen Allergie-Pass aus.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Kontaktallergien sind nicht heilbar. Deshalb besteht der wichtigste Teil der Therapie darin, die allergieauslösenden Reize zu meiden. Ist die Haut wegen der Allergie bereits entzündet, helfen entzündungshemmende Mittel. Meist wird der Hautarzt eine kortisonhaltige Salbe oder Creme verschreiben, die die Haut schnell wieder in Ordnung bringt. Zur Nachbehandlung des allergischen Kontaktekzems werden oft regenerierende Pflegemittel empfohlen. In schweren Fällen rät der Arzt eventuell, Kortison in Tablettenform einzunehmen. Kommt es bei einem allergischen Kontaktekzem zusätzlich zu einer Infektion der Haut mit Bakterien, so werden meist Antibiotika zur örtlichen Behandlung eingesetzt.
Eine Kontaktallergie ist häufig mit starkem Juckzreiz verbunden. Auch wenn das Jucken lästig ist, sollte man keinesfalls kratzen. Kratzen verzögert das Abheilen und begünstigt Infektionen, zum Beispiel weil über die Fingernägel Schmutz in die entzündeten Stellen gerät.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Kehren die Hautirritationen immer wieder oder verschlimmern sich die entzündeten Stellen, ist ein Besuch bei Hausärztin oder Hausarzt angeraten. Wenn sich im Gespräch nicht herausfinden lässt, was die Kontaktallergie ausgelöst hat, wird meist an Dermatologen oder Allergologen überwiesen, die dann mit speziellen Testverfahren herausfinden, auf welche Reize das Immunsystem allergisch reagiert (siehe oben „Wie findet man die Auslöser heraus?“).

Quelle: Wort und Bild Verlag
Bild: istock/pascalgenest

Freitag, 22. Mai 2020

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